In der Corona-Pandemie mussten viele Bildungseinrichtungen kurzfristig auf digitale Unterrichtsformen umschwenken. Präsenz war plötzlich nicht mehr möglich. Anfangs brach bei vielen Anbietern ein Chaos aus, schließlich war es nicht so einfach, gezielt auf die Fragen von Schülern und Studierenden zu antworten oder das Tafelbild online und dennoch gut sichtbar zu übertragen. Teilweise scheiterte es schon an der Internetverbindung. War diese nicht stabil, fehlten Teile des Unterrichts. Kurz vor Prüfungen war das natürlich eine Katastrophe. Doch was haben wir aus der Corona-Pandemie gelernt und was ist der Status quo?

Status quo: können digitale Unterrichtsformen den klassischen Präsenzunterricht ersetzen?

Auch wenn die Schulen, Unis und Studienkollegs aus der Corona-Pandemie gelernt haben und inzwischen recht geübt sind im Umgang mit den Tools und Anforderungen digitaler Unterrichtsformen, so klagen auch heute noch viele Schulen darüber, dass Schüler, die den Präsenzunterricht besucht haben, einen wesentlich besseren Lernfortschritt hatten. Nach Rücksprache mit einigen Sprachschulen und Studienkollegs kann festgehalten werden, dass die Bestehensquoten durchweg wesentlich niedriger waren. Ebenso berichten viele Schulen davon, dass auch die Noten wesentlich schlechter sind. Dies bedeutet gleichzeitig, dass ein Schüler, der nicht am Präsenzunterricht teilnimmt, tendenziell geringere Chancen hat, die FSP zu bestehen.

Vorteile des Online-Unterrichts

  • Unterricht vom eigenen Schreibtisch aus
  • Zeitersparnisse durch den Wegfall der Fahrten zum Studienkolleg
  • Unterrichtseinheiten können nach Absprache mit dem Anbieter aufgezeichnet werden
  • Visa-Überbrückung: Teilnahme am Unterricht aus dem Heimatland (in Ausnahmefällen)

Nachteile des Online-Unterrichts

  • wesentlich niedrigere Bestehensquoten
  • tendenziell schlechtere Noten als bei Präsenzschülern
  • keine „aktive“ Teilnahme am Unterricht
  • kein aktiver Austausch mit Dozenten und Kommilitonen
  • Dozenten reagieren weniger sensitiv auf etwaige Schwächen
  • Unterrichtsgeschwindigkeit wird vollständig von den Dozenten vorgegeben
  • Inhalte, die an der Tafel landen, sind nicht immer erkennbar
  • Internetausfälle können auf beiden Seiten auftreten
  • Fragen werden tendenziell nicht mehr offensiv gestellt
  • Dozenten erkennen nicht immer, wenn ein Student eine Frage stellen möchte
  • Präsenzunterricht regt zum Mitmachen an
  • Online-Unterricht kann dazu motivieren, eher passiv zu werden (keine aktive Mitarbeit)